Mauke
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Die Mauke beim Pferd
Symptomatik der Mauke
Mauke tritt in der Fesselbeuge auf, die Haut schwillt an und wird rot. Es bildet sich ein schmieriger Belag. Später entstehen meist Bläschen, die aufplatzen und eine eitrig-wässrige Flüssigkeit absondern. Bei manchen Pferden bildet sich auch nur eine trockene Mauke, bei der sich starke Schuppen bilden, und die zu keiner nässenden Haut führt. Beim Laufen lahmen manche Pferde, weil die Entzündungen oder Krusten im Fesselbereich beim Laufen Schmerzen auslösen.
Ursache der Mauke
Sehr oft wird Mauke durch agressive Pilze oder Bakterien (Staphylokokken, Streptokokken,...) hervorgerufen. Auch durch Unsauberkeit und feuchte und tiefe Matschausläufe kann Mauke verursacht werden. Mechanische Reize können auch in Frage kommen, z.B. Reiten durch Stoppelfelder, übertriebene Hygiene, Dasselfliegen die ihre Eier in der Fesselbeuge ablegen, herumliegende scharfe Gegenstände auf der Weide, Fütterungsfehler, seltenes oder falsches Entwurmen, hautschädigende Gifte: Medikamente, Schwermetalle im Weidegras (Klärschlamm auf Wiesen), Pflanzenschutzmittel im Getreide/Kraftfutter, überhöhte Mengen synthetisches Mineralfutter,usw.
Äußerliche Behandlung der Mauke
- Zu allererst sollten die Krusten in der Fesselbeuge mit viel warmen Wasser und Kernseife aufgeweicht werden, damit man sie vorsichtig entfernen kann. Unter den Krusten befinden sich nämlich die Krankheitskeime. Die Krusten sollten solange aufgeweicht werden, damit beim sanften abrubbeln keine Blutungen entstehen.
- Danach kann man die Haut mit verdünntem Teebaumöl oder mit verdünntem Lavendelöl betupfen. Dies tötet die Bakterien und Pilze ab und es wirkt entzündungshemmend. Die Öle können auch untereinander gemischt werden. Diese Prozedur sollte man täglich durchführen, solange bis die Mauke verschwunden ist. Das Teebaumöl/Lavendelöl sollte mit 80 Teilen Wasser oder Paraffinöl verdünnt werden.
Innerliche Behandlung der Mauke
- Bei Mauke sollte täglich Propolis verabreicht werden. Propolis ist das Kittharz der Bienenvölker. Es ist stark antibakteriell und kräftigt das Immunsystem, deshalb kann es therapiebegleitend bei Mauke gegeben werden. Man kann einmal täglich 2 Gramm geschnittenes Propolis oder Propolispulver pro 100 kg Körpergewicht geben, für mindestens 3 Wochen oder auch über einen längeren Zeitraum. Von Propolistinktur ist abzuraten, da es meistens 80 Teile Alkohol und maximal 20 Teile Propolis enthält. Der Wirkstoffgehalt von 2 ml Propolistinktur ist somit sehr gering.
- Wenn das Pferd kein Propolis mag, kann auch der schwefelhaltige Knoblauch gegeben werden, da Schwefel antibakteriell und pilzhemmend ist. Man gibt hiervon einmal täglich 30-40 Gramm, je nach Pferdegröße. Das Knoblauchpulver kann man ca. 4-6 Wochen lang füttern. Es sollte gut mit dem gewohnten Kraftfutter vermischt werden.
- Zusätzlich sollte eine Mischung aus Kräutern verabreicht werden, die die Nieren stärken und blutreinigend wirken und die die Leberentgiftung fördern: Zinnkraut, Labkraut, Hagebutten, Brennnessel, Mariendistelkraut und Klettenwurzel. Pro Pferd und Tag wird circa 10-15 Gramm des einzelnen Krautes gegeben, je nach Größe des Pferdes. Die Kräuter können bei Bedarf für mehrere Monate gegeben werden oder auch als Kur für 6 Wochen, so wie es für das Pferd notwendig ist.
Die Fütterung bei Mauke
- Besser ungespritztes Obst und Gemüse verfüttern.
- Kaltgepresste Öle geben: Leinöl eignet sich bestens, da es sehr viele Omega 3 Fettsäuren enthält. Dies kann positive Auswirkungen auf die Haut haben, da Omega 3 entzündungshemmend wirkt.
- Salz verfüttern ohne chemische Zusatzstoffe: z.B. Himalaya oder Punjab Salzleckstein, ungebleichtes Meersalz ohne Zusätze oder unbehandeltes Steinsalz anbieten.
- Kein Getreide, Brot und getreidehaltige Leckerlis und Kraftfutter verfüttern. Eventuell können eingeweichte Rübenschnitzel, Luzernencobs oder Heucobs als Zusatz verfüttert werden.
- Eiweiß ein wenig reduzieren, also nach Möglichkeit nur den 1. Heuschnitt verfüttern. Der 2. und 3. Heuschnitt enthält meist viel Eiweiß.
- Keine Silage geben, da dies den Organismus der Pferdes stark übersäuert, wenn man die Silage regelmäßig verfüttern würde.
- Weiden möglichst nicht mit synthetischem Mineraldünger düngen. Besser sind organische Weidedünger.
- Nur biologisches Futter ohne chemische Planzenschutzmittel verfüttern.
- Kein Fertigmüsli oder pelletiertes Kraftfutter geben, da diese manchmal chemische Substanzen enthalten wie z.B. Lockstoffe, Farbstoffe, synthetische Aromen (Parfüm), Konservierungsmittel, usw. Diese Substanzen belasten den Hautstoffwechsel sehr stark.
- Kein synthetisches Mineralfutter verfüttern, besser sind organische bzw. pflanzliche Nahrungsergänzungen.
Zum Beispiel: Bierhefe mit Futterkalk und Seetang. Alle 3 Zutaten können zusammen verfüttert werden bei Schuppenbildung, Juckreiz und fettiger bzw. öliger Haut. Die darin enthaltenen organischen Mineralien und Vitamine passen besonders gut zusammen und werden vom Körper bestens aufgenommen, ohne den Hautstoffwechsel zu irritieren.
Bierhefe enthält viel Selen und Zink, außerdem alle B-Vitamine und viele andere Mineralstoffe für eine gesunde Haut. Da Bierhefe zu wenig Calcium enthält, ist der Futterkalk die ideale Ergänzung, weil er ganz viel natürliches Calcium beinhaltet. Der Seetang ist jodhaltig und spurenelementreich. Es ist also eine gute Kombination, wenn man alle 3 Zutaten zusammen gibt.
Von der Bierhefe kann man täglich circa 10 Gramm pro 100 kg Körpergewicht geben. Vom Seetang wird einmal am Tag 2 Gramm pro 100 kg Körpergewicht verabreicht und der Futterkalk wird mit 10 Gramm pro 100 kg Körpergewicht berechnet.
Weitere vorbeugende Maßnahmen
- Für Sauberkeit im Stall und Auslauf sorgen.
- Pferde nicht in Matschkloaken stellen, auch nicht im Winter.
- Fesselbereich öfters bürsten und manchmal mit Kernseifenwasser sanft säubern.
- Haare im Fesselbereich nicht abschneiden.
- Pferde 2-4 mal im Jahr entwurmen, mit den entsprechenden Entwurmungsmitteln. Danach 4 Wochen Milchsäurebakterien verfüttern (z.B. Kanne Fermentgetreide), damit die Darmflora wieder aufgebaut wird. Eine intakte Darmflora ist unter anderem auch für eine gesunde Haut wichtig.
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