Kolik
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Die Kolik beim Pferd
Symptome einer Kolik
Unter einer Kolik versteht man Schmerzen im Magen-Darm-Bereich des Pferdes. Manche Pferde fangen dabei an zu flehmen, zu scharren, legen sich immer wieder hin oder schlagen sich gegen den Bauch. Ganz zum Schluß legen sich viele Pferde auf den Boden und wälzen sich hin und her. Werden die Darmgeräusche sehr laut, deutet dies auf eine Gaskolik hin. Bei ganz leisen Darmgeräuschen oder nicht hörbaren Geräuschen, ist mit einer Krampfkolik zu rechnen.
Ursachen einer Kolik
Folgende Ursachen kommen bei einer Kolik in Frage:
- Vermehrte Parasiten
- Unterkühlung
- Mangelnde Bewegung
- Fütterungsfehler
- Sandfressen oder Erdfressen
- Gebissfehlstellungen
- Giftpflanzen im Heu oder auf der Weide
- Tumore, Geschwüre
- Schwacher Kreislauf
- Verstopfung
- Magenüberladung
- Infektionen
- usw.
Behandlung einer Kolik
- Grundsätzlich den Tierarzt rufen bei einer auftretenden Kolik, da nur er über verschreibungspflichtige Medikamente verfügt, die sofort helfen können.
- Das Pferd an einen ruhigen Ort bringen und nicht aufpeitschen, wenn es sich hinlegt oder wenn es anfängt sich zu wälzen.
- Bis der Tierarzt kommt, kann man dem Pferd schluckweise zu trinken geben. Futter sollte das Pferd in dieser Zeit nicht bekommen.
- Eventuell, wenn das Pferd mitmachen kann und mitmachen möchte, kann man es ganz ruhig im Schritt herum führen.
Die Fütterung zur Kolikvermeidung
- Täglich sehr viel Heu verfüttern (1.Schnitt) und zwar mindestens 1,5kg Heu pro 100kg Körpergewicht und Tag. Oder anders ausgedrückt: Das Pferd sollte täglich mindestens 5 Stunden Zeit zum Fressen haben für Heu und Frischgras. Dies sorgt dafür, das genügend Darmbakterien und Enzyme gebildet werden und ausreichend Verdauungssäfte produziert werden. Einer Kolik wird somit vorgebeugt.
- Getreide oder pelletiertes Kraftfutter oder Müsli nur in kleinen Mengen geben. Bei Freizeitreiterpferden reichen meist 1kg Kraftfutter pro Tag, bei Hochleistungspferden (über 2 Stunden Arbeit pro Tag) sollte maximal 2 kg Kraftfutter pro Mahlzeit gegeben werden.
- Pferden, die dazu neigen eine Kolik zu bekommen, sollte man regelmäßig Pfefferminze und Bockshornklee füttern.
- Im Frühling sollten die Pferde minutenweise an den Weidegang gewöhnt werden.
- Abrupte Ernährunsumstellungen können zu Koliken führen.
- Strohfütterung kann zu Verstopfungskoliken führen.
- Leinsamen oder Flohsamen (mind. 1 Stunde in Wasser eingeweicht) wirken leicht abführend und umhüllen den Magen-Darm-Trakt mit einer schützenden Schleimschicht.
- Regelmäßige Entwurmungen (etwa 2-4 mal im Jahr) und eine jährliche Kotuntersuchung (gegen Wurmbefall) beugen Koliken vor.
- Eine Michsäurebakterienkur (z.B. Kanne Fermentgetreide) für 6 Wochen, beugt nach einer Kolik eine erneute Kolik vor. Milchsäurebakterien können 2-4 mal pro Jahr verabreicht werden, falls notwendig.
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