Angelaufene Beine
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(Weitergeleitet von Lymphödem)Angelaufene Beine bei Pferden
Lymphödem bei Pferden/ Schwammige Beine/ Dicke Beine
Das Lymphsystem besteht aus Lymphe, Lympgefäßen, Lympfknoten, Knochenmark und Milz. Die Lymphe ist eine klare Körperflüssigkeit die in den Lymphgefäßen vorkommt. Neben ihrer entgiftenden Funktion kann die Lymphe überschüssige Gewebsflüssigkeit in die Lymphgefäße ableiten. Ist der Lymphabfluss behindert (Lymphstau), kann es zu Lymphschwellungen kommen. Dann können manchmal auch Schwellungen (Ödeme) der Beine auftreten.
Das Lymphsystem ist für ein starkes Immunsystem sehr wichtig. Es schützt den Organismus vor Krankheiten, denn das lymphatische System produziert Lymphozyten (Abwehrzellen) die dem Körper helfen krankmachende Mikroorganismen und Zellen zu erkennen, abzutöten und zu filtern. Außerdem sorgt es für einen ausgewogenen Flüssigkeitshaushalt im Körper, es kann das Gewebe nähren und reinigen und sorgt für eine gute Ernährung der Gelenkknorpel, Hufhorn und Hornhaut, da dort keine eigene Blutversorgung vorhanden ist.
Ursachen für Ödeme an den Beinen
- Beim subakutes Equinen Lymphödem, welches mäßig schnell auftritt, können ein bis vier Beine angeschwollen sein. Schmerzen treten üblicherweise keine auf.
- Das akutes Equine Lymphödem entsteht bei einem Einschuss, auch Phlegmone genannt. Dabei ist nur ein Bein dick und es reagiert empfindlich auf Berührung und ist erwärmt. Ein Tierarzt sollte immer sofort gerufen werden.
- Bei dem chronisches equinen Lymphödem, auch Elefantenbein genannt, ist das Gewebe am Bein sehr hart und unempfindlich. Schmerzen hat das Pferd keine.
- Spezielle Erkrankungen können zum Anschwellen der Beine führen:
Herzerkrankungen, Gelenkerkrankungen, Gallen an den Gelenken, Sehnenerkrankungen, Nierenprobleme, starker Bewegungsmangel, Lebererkrankungen, Parasitenbefall, Vergiftungen oder Infektionen mit Bakterien oder Viren.
Beim chronischen und subakuten Ödem an den Beinen helfen manuelle Lymphdrainage, viel Bewegung, Kompressionsstrümpfe für Pferde und Kräuter die den Lymphfluss anregen.
Nierenkräuter die den Lymphfluss anregen
Bei geschwollenen Beinen kann man Kräuter geben die den Lymphfluss anregen: Ackerschachtelhalm (Zinnkraut), Goldrute, Brennessel, Hauhechelwurzel und andere Kräuter. Man kann pro 100 kg Körpergewicht einmal täglich drei bis sechs Gramm pro Kraut geben, insgesamt sechs Wochen lang verabreichen. Die Kräuter können miteinander kombiniert werden oder einzeln gegeben werden.
Bei Herzerkrankungen der Pferde sollten oben genannte Kräuter reduziert verfüttert werden, da die Herzfunktion dadurch stärker belastet wird. Dann kann man einmal täglich drei Gramm Kräuter pro 100 kg Körpergewicht verfüttern, maximal sechs Wochen lang. Vorsichtshalber sollte man das mit dem Tierarzt besprechen.
Nierenerkrankungen oder Nierenschwäche kommen oft bei Infektionen, Vergiftungen, starker Medikamenteneingabe (z.B. bestimmte Entzündungshemmer und Antibiotika), Flüssigkeitsmangel, Herzkrankheiten, Fütterungsfehlern, Aufnahme von Schimmelpilzen, Blasenentzündungen, Nierenbeckenentzündungen, Diabetes mellitus, Zysten in den Nieren, Tumor in den Nieren, Leberprobleme, Cushing-Syndrom, einem gestörten Muskelstoffwechsel oder anderen Allgemeinkrankheiten vor. Dies belastet die Nieren sehr stark und als Ausscheidungsorgan des Körpers können weitere Stoffwechselprodukte und schädliche Mikroorganismen die Nieren angreifen und deutlich ihrer Funktion schwächen. Ist die Niere vorbelastet durch Umweltgifte oder regelmäßige Medikamenteneingabe (heutzutage nicht selten der Fall), können weitere tiefgreifende Erkrankungen entstehen, die das Pferd sehr stark schwächen und manchmal auch zu geschwollenen Beinen führen.
Bei Infektionen
- Bei einer Infektion mit Bakterien sollte der Tierarzt dem Pferd ein Antibiotikum geben, welches auf keinen Fall nierentoxisch wirkt!
- Sollte das Pferd ein Antibiotikum nicht vertragen, dann können alternativ hierzu Knoblauchpulver gegeben werden. Diese Knolle wirkt stark antibakteriell, wenn eine angemessene Dosierung eingehalten wird. Dosierung Knoblauchpulver: Einmal täglich 6 bis 10 Gramm Knoblauchpulver pro 100 kg Körpergewicht, insgesamt 6 Wochen lang geben. Falls Knoblauch nicht gemocht wird, kann auch reines Propolis gegeben werden.
- Bei viralen oder bakteriellen Infekten kann Propolis gegeben werden. Es ist stark antibakteriell und kräftigt das Immunsystem. Man kann einmal täglich 2 Gramm geschnittenes Propolis oder Propolispulver pro 100 kg Körpergewicht geben, für mindestens 3 Wochen oder auch über einen längeren Zeitraum verabreichen. Von Propolistinktur ist abzuraten, da es meistens 80 Teile Alkohol und maximal 20 Teile Propolis enthält.
Bei Herzproblemen
Wenn beide Vorderbeine des Pferdes angeschwollen sind, die Unterbrust und die Vorderbrust, kann man von einer Herzproblematik sprechen. Dann kann Weißdornkraut als Basismittel gegeben werden. Weißdornkraut kräftigt die Herzmuskulatur, sorgt für eine bessere Sauerstoffversorgung des Herzens und regt die gesamte Durchblutung des Körpers an. Es werden 6 Gramm Weißdornkraut pro 100 kg Körpergewicht einmal am Tag gegeben. Der Weißdorn ist sehr gut verträglich und kann dauerhaft verabreicht werden. Zusätzlich sollte man zum Basismittel Weißdorn in manchen Fällen noch weitere, auf die Herzproblematik abgestimmte Herzmedikamente oder Kräuter oder spezielle hömöopathische Mittel geben.
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